Donnerstag, 13. Oktober 2016

Straßensperrung "leicht" gemacht. Wie Sperre ich eine Straße?

Eine heikle Thematik!
Solltet ihr eine Sperrung der Straße benötigen (dies teilt euch euer Bauleiter in Absprache mit dem Kranunternehmen mit), müsst ihr zunächst klären, ob ihr das überhaupt in Eigenregie machen dürft oder ob ihr eine Fachfirma beauftragen müsst.

Letzteres ist einfacher, schneller, aber eben auch äußerst kostenintensiv. Da wir die Sperrung selber vornehmen durften, kann ich euch dazu keine Details nennen. Aber von Erfahrungen anderer Bauherren weiß ich, dass dies mal schnell 1000€ kostet; + ~100€ Antragsgebühr und eventuell auch noch bis zu 360€ für das Busunternehmen, damit diese eine Umleitung ihrer Linien einleiten.



Erster Schritt:  korrekte Behörde ausmachen und anrufen. In unserem Fall, war dies das Amt für Recht, Sicherheit und Ordnung. Solltet ihr mit Hilfe von Tante Google in eurer Kommune nicht fündig werden, einfach mal beim Bauamt / Bauordnungsamt anrufen, die werden euch dann schon weiterleiten.

Allgemein gilt:

Für alle Straßensperrungen und die Verkehrslenkung im Zusammenhang mit Baumaßnahmen oder Veranstaltungen im öffentlichen Verkehrsraum müssen Sie eine Ausnahmegenehmigung beantragen.

Diese Ausnahmegenehmigung kostet in unserem Fall einmalig 115€ (gem.§1 der Anlage zur Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr Gebühren-Nr. 261 (GebOSt)).

Verfahren Grundsätzlich sind alle Verkehrslenkungsmaßnahmen mit anderen Behörden wie z.B. der Polizei abzustimmen. Deshalb empfiehlt sich eine rechtzeitige Kontaktaufnahme mit den Sachbearbeitern.

benötigte Unterlagen Aus dem (formlosen) Antrag sollte zu erkennen sein, um welche Veranstaltung oder Baumaßnahme es sich handelt und ob und in welcher Weise Nachbarn oder der allgemeine Verkehr von evtl. Störungen betroffen sind.

Vollsperrung? Teilsperrung?
Bauleiter und Bauherr mit Telefonnummer.
Ungefähre Uhrzeiten der Ausführung.

Als kleine Unterstützunghatten wir noch eine Kopie des Katasterplans mitgeschickt, bei dem wir eingezeichnet haben, wo der Kran platziert ist und die LKW usw.

wenige Tage später bekamen wir den Gebührenbescheid und eine textliche Auflistung welche Schilder beschafft werden müssen, welche vorhandenen Verkehrszeichen abgedeckt werden und wo diese aufzustellen sind. Das ist zunächst recht verwirrend, da die Schilder nach RSA Regelplan nur mit Zahlencodes benannt sind. Kurzerhand konnte man aber ein adäquates PDF ergoogeln und mit Hilfe der Suchfunktion des AdobeAcrobatReader auch zügig alle Verkehrszeichen finden.

Als Beispiel:

"Halteverbote VZ 283-10/ -20 sind aufzustellen."
"Auf der Dorfstraße Höhe Musterstraße ist VZ 357 + Zusatz „Meterangabe“ + „keine Wendemöglichkeit“ zu beschildern."

So in der Art.

Dies ist die Anleitung der Vollsperrung nach Regelplan B I / 17:



Eine Übersicht aller Verkehrsschilder nach StVO inklusive Bild, VZ-Nummer und Bezeichnung findet ihr hier:

Verkehrsschilder in BRD

Sucht ihr ein bestimmtes Schild, dann einfach die Datei mit dem AcrobatReader öffnen und anschließend die Suchfunktion starten (mit "Strg + F" oder unter "Bearbeiten" -> "Suchen"). Nun entsprechende VZ-Nummer eintippen und schon wird euch im Idealfall das gesuchte Objekt angezeigt.

Nun die glorreiche Frage.......Woher das Material???
Bei ortsanssägen Baumaschinenverleiher ist das alles kein Problem....Anhänger dran, alles holen...fertig.
Aber...kostet natürlich. Man liegt da so im Bereich von 4-10€ pro Schild pro Woche (inkl. Rohr und Standfuß). Hinzu kommen noch die Absperrbarken (bzw. Absturzsicherung genannt) mit ca. 2-3€ pro Tag. Alles oftmals mit Mindestmieten von 7-20 Tagen. Läppert sich....

Ich habe es einfacher gemacht, und bin mit dem Schreiben vom Amt zum nächstgelegenen Bauhof. Dort konnte ich mir KOSTENFREI, wirklich jedes kleine Schild ausleihen.

Spät Abends dann vor Stelltermin bin ich einmal alles abgefahren und habe entsprechend ausgeschildert und die vorhanden Verkehrszeichen mit Hilfe von Müllsack und Klebeband abgedeckt (Leiterchen nicht vergessen).


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